In den letzten Wochen ist der Fipronil-Eier-Skandal in aller Munde. Auch Dioxin, Salmonellen oder das Schreddern von Küken bei der Eierproduktion ist immer wieder ein großes Thema. Anlässlich des Welt-Ei-Tages am 13. Oktober informierten Tierschutzorganisation wie TASSO über die Schattenseite der Eierindustrie und appelliert an die Konsumenten, tierschutzbewusst einzukaufen. Tierfreunde, die bei ihrem Einkauf gleich auf Eier verzichten möchten, finden viele Alternativen zum Ei beziehungsweise Koch- und Backrezepte ohne Ei in veganen Kochbüchern oder im Internet.
Welt-Ei-Tag
Der Welt-Ei-Tag wurde 1996 von dem Internationalen Verband der Eierproduzenten ins Leben gerufen mit dem Ziel, den Eierkonsum zu steigern. Doch laut TASSO ist die Eierindustrie mit einem großen Tierschutzproblemen behaftet, die nicht einfach ignoriert werden dürfen.
Millionenfache Kükenschreddern in den Brütereien
Millionenfach werden Küken in den Brütereien geschreddert. Dies ausschließlich aus ökonomischen Gründen, weil die männlichen Geschwister der Legehennenküken aus der Leistungszucht nicht schnell genug Fleisch für die Vermarktung als Fleischhähnchen ansetzen.
Ein Produktionssystem, das jährlich 45 Millionen Lebewesen an ihrem ersten Lebenstag sinnlos tötet, sollte aus Tierschutzgründen an der Ladentheke nicht unterstützt werden.
so Mike Ruckelshaus von der Tierschutzorganisation TASSO.
Eierkauf entscheidet über Schicksal der Legehennen
Beim Eierkauf entscheidet der Konsument über das Schicksal der Legehennen. Denn aufgrund der gesetzlich vorgeschriebenen Kennzeichnungspflicht bei Eiern sind bei Schaleneiern tierschutzgerechtere Haltungssysteme wie Bio- oder Freilandhaltung klar zu sehen. Dennoch ist auch hier zu bedenken, dass Legehennen unabhängig vom jeweiligen Haltungssystem bereits nach maximal zwei Nutzungsjahren geschlachtet werden, wenn die Legeleistung nachlässt. Dabei kann die natürliche Lebenserwartung bei Haushühnern durchaus zehn Jahre betragen.
Eier in Fertigprodukten: Backwaren, Teigwaren und Süßigkeiten
Bei verarbeiteten Eiern in Fertigprodukten wie Backwaren, Teigwaren und Süßigkeiten sind Angaben zu dem Haltungssystem, aus dem die verwendeten Eier stammen, nicht verpflichtend vorgeschrieben. Aus diesem Grund geben die Produzenten diese auch nur selten auf der Verpackung an.
Deswegen die Forderung: Gesetzliche Kennzeichnungspflicht für Lebensmittel, die Eibestandteile enthalten, da in Fertigprodukten auch Eier aus tierschutzwidriger Käfig- oder Bodenhaltung verarbeitet werden.
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derstandard.at/2000065653558/Fipronil-Skandal-Preise-fuer-Eier-steigen
Titelbild: Huhn in der Freilandhaltung