Jemand, der nicht wegschaut, sondern sich aktiv für eine Sache einsetzt, ist ein Macher. So ein Jemand, der sich mit Haut und Haaren für Tiere einsetzt, ist Dr Martin Balluch, Gründer des VGT („Verein gegen Tierfabriken“). Martin ist der Mann der Stunde, wenn es darum geht, eingesperrte, gequälte Tiere aus ihren Gefängnissen zu befreien und in Sicherheit zu bringen, nötigenfalls auch gegen sinnwidrige Gesetze zu verstoßen sowie eine Anzeige oder schlimmstenfalls sogar eine Freiheitsstrafe in Kauf zu nehmen. Martin macht trotzdem einfach weiter.
Moralische Verpflichtung zu helfen
Weil Martin Tiere liebt, betrachtet er es als seine moralische Verpflichtung, denen zu helfen, die zu schwach sind, um sich gegen Menschen zu wehren. Gegen Menschen, die reich genug sind, um sich für ein paar tausend Euro ein nur zu diesem Zweck gezüchtetes Tier auszusuchen, um es dann direkt vor ihren Augen abzuknallen.
Eine nicht sehr schwierige Übung, denn der mit der Knarrre in der Hand ist immer klar im Vorteil. In diesem Fall handelt es sich um eigens zu diesem Verwendungszweck gezüchtete Tiere, die man dann direkt vor der Nase des Zahlenden positioniert, um sie, wie im Prater, geradezu lächerlich einfach niederzuballern. Man muss dazu nicht einmal mehr Kalorien verlieren. Man will das tote Tier anschließend auch nicht essen. Einfach bloß töten, aus Jux und Tollerei, wie fühlt man sich so, wenn man Politiker ist und so gar nicht mehr weiß, was man mit seinem Geld sonst noch anfangen soll?
Wenn einem Bungee Jumping zu gefährlich und Wildwasserrafting zu anstrengend ist und sich Krokodile, welche man mit vorher zugeklebten Mäulern niederringen könnte, auch nicht in nächster Nähe befinden? Kein Löwe in Sicht, den man aus einem geschützten Gebiet herauslocken könnte um ihn mit Pfeil und Bogen zu bejagen? Gut, dann nehmen wir halt einfach Fasanen, denen man vorher die Schnäbel abschneidet oder sie sonst wie verstümmelt, oder Rehe und Wildschweine. Irgendeine Tierart muss immer herhalten, um die Mordlust der Reichen und Mächtigen zu befriedigen.
Martin Balluch rettet Tiere
Genau an diesem Punkt kommt Doktor Martin Balluch ins Spiel. Er und seine Helfer dringt nachts in Stallungen ein, oder nennen wir es lieber Tiergefängnisse, um wenigstens ein paar von ihnen zu retten. Und um ein Exempel zu statuieren. Weil heutzutage ist es gar nicht mehr so ist leicht, Aufmerksamkeit zu erregen. Einige werden sagen, ein paar Vögel mehr oder weniger sind auch kein großer Verlust für die Menschheit. Dabei vergisst man beflissentlich, dass diese Tiere ebenso gerne leben wie wir. Sie haben es sich nicht ausgesucht, als Vögel auf die Welt zu kommen. Genauso wenig wie sich jemand wünscht, obdachlos oder heimatlos durch die Welt zu irren, oder vor irgendeinem Krieg zu flüchten.
Die meisten schauen einfach weg, wenn es brenzlig wird, oder wenn man den eigenen Arsch hinhalten muss und unbequem ist es zudem auch noch, mitten in der Nacht durch die Pampa zu fahren und in Bauernhöfe einzusteigen. Martin Balluch ist also nicht nur ein Macher, er ist auch mutig. Martin ist einer der Menschen, die für mich die Hoffnung bedeuten. Martin hat seinen Hund aus dem Tierheim adoptiert und nicht irgendwo gekauft. Martin denkt nach, bevor er handelt und er handelt vor allem aus einem Motiv: aus Liebe. Ich muss nicht ewig recherchieren, ich muss ihn gar nicht persönlich kennen. Ich brauche dazu keine Studien und keine Akteneinsicht, keine Stellungnahme der Jägerschaft, von denen sich ohnehin alle vornehm geschlossen zurückhalten, damit sie nicht blöd da stehen vor der eigenen Truppe; ich brauche keine Beweise und kein tierärztliches Gutachten. Ich kann das einfach so sagen: Danke Martin Balluch, schön, dass es Dich gibt.
Leserbrief von Angelika Hischenhuber am 14. Oktober 2015
Links zum Thema Martin Balluch
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