Egal ob Nutztier oder Haustier: Extreme Hitze kann Tieren ebenso Leid und Schaden zufügen wie auch den Menschen. Tierschutz Austria appelliert daher an die Verantwortlichen aus der Politik, gerade während der extrem hohen Temperaturen, die in nächster Zeit prognostiziert werden, die Vernunft walten zu lassen und unnötiges Tierleid zu vermeiden – auf allen Ebenen.
1. Tiertransporte sofort aussetzen
Der erste Appell ergeht an die Bundesregierung, insbesondere an das Landwirtschaftsministerium. Es wird dringend geraten, dem Beispiel Deutschlands zu folgen und Langstrecken-Tiertransporte – insbesondere in Drittstaaten – aufgrund der Hitze bis auf weiteres zu verbieten. Eigentlich sollten Tiertransporte generell (EU-Raum, Inland) momentan ausgesetzt werden. Eine entsprechende EU-Verordnung sieht eigentlich vor, dass der Transport von Tieren bei über 30 Grad nicht genehmigt werden darf. Denn die in den Transporten eingepferchten Tiere leiden bei der Hitze noch zusätzliche Höllenqualen. Das Landwirtschaftsministerium muss hier dringend handeln, um unnötiges Tierleid zu verhindern.
2. Hitzefrei für Fiaker
Zweitens erinnert Tierschutz Austria die Verantwortlichen der Stadt Wien an die Hitzeregelungen für Fiaker. Demnach gilt ab einer Temperatur von 35 Grad Fahrverbot. Die Stadt Wien ist hier aufgefordert, zumindest diese Regelungen zu kontrollieren und zu gewährleisten, dass die Fiakerpferde nicht unnötig leiden müssen. Tierschutz Austria macht sich allerdings seit Jahren für ein viel sinnvolleres Fahrverbot ab 30 Grad sowie eine generelle Verlegung von Fiaker-Strecken fern der Wiener Innenstadt stark.
Auch Thomas Seewald vom VGT kritsiert:
In Wien liegt mangels gesetzlicher Bestimmungen die Verantwortung in den Händen der Fiaker. Die Folge dessen war gerade gestern wieder gut sichtbar: Obwohl die 30° Grenze bereits überschritten war, standen doppelt so viele Kutschen wie erlaubt am Stephansplatz. Der Profit hat Priorität, das Tierwohl hat dabei keinen Platz, wie es scheint. Dieses Hitzefrei heute kommt leider viel zu spät in jeder Hinsicht, hier braucht es eine klare Nachschärfung, damit die Pferde, wie in jeder modernen Stadt, in Wien an Hitzetagen über 30° gar nicht erst ausfahren müssen!
3. Hunde nicht im Auto lassen
Der dritte Appell geht an die Bevölkerung, bzw. alle Hundebesitzer, ihre Hunde keinesfalls bei Hitze im Auto zu lassen. Denn schon innerhalb von ein paar Minuten erhöht sich die Innentemperatur eines Fahrzeugs je nach Außentemperatur schnell auf 50 Grad und mehr. Das kann bei Hunden zu einem Hitzschlag und im schlimmsten Fall zum Tod führen. Auch das Autofenster einen Spalt zu öffnen, bietet dem Tier keine ausreichende Kühlung. Denn Hunde regeln ihre Körpertemperatur generell über Atmung und Zunge (Hecheln), was ihnen bei großer Hitze aber nur minimale Abkühlung verschafft. Tierschutz Austria bittet daher auch die Passanten: „Sollte Ihnen im Sommer ein im Auto eingesperrter Hund auffallen, so zögern Sie nicht und verständigen umgehend Polizei oder Tierrettung“.